Dreiviertelblut ist ein hochmusikalisches Septett aus München, dessen Sound schon auch mal als „gewaltig“, die Performance als „umwerfend“ beschrieben wird.
Die elf neuen Songs ihres aktuellen Albums „Plié“ umspannen ein weites Spektrum weltlicher und himmlischer Gefühle und scheuen sich nicht, auch die Tür zur Hölle aufzustoßen.
Musikalisch und in Worten durchstreifen sie die Höhen und Tiefen des Seins, fliegen vom reinsten Glück in die schwärzeste Verzweiflung. Dem Dunkel folgt aber stets ein Lächeln.
Und weil die Liebe zur Finsternis in diesem kruden, bayerischen Humor daherkommt, zeigt sie sich zutiefst menschlich, mit Herz, in einer zeitlosen Schönheit und einer berührenden Poesie. Auch in den skurrilen Geschichten, die Sebastian Horn und Gerd Baumann auf der Bühne erzählen.
Dreiviertelblut schaut sehr genau hin und singt in schonungslosen Sätzen davon. Meist auf bairisch, mal auch auf englisch, aber immer mit einer bayerischen Seele. Und auch wenn es um den Wahnsinn der Zeit und der Suche nach Verständnis geht, schwingt darin immer die grundsätzliche Weigerung zu verzweifeln.
Die atmosphärisch dichten Kompositionen mit den transparenten Arrangements für Gitarren, Bläser, Akkordeon, Schlagzeug und mehrstimmigem Gesang des Filmkomponisten Gerd Baumann beflügeln Sebastian Horns krude Geschichten über Leben und Tod und das, was dazwischen liegt: eine Art „phantastischer Realismus“, eine Brücke zwischen Diesseits und Jenseits. Auf jeden Fall ein mitreißender Aufruf, das Leben mutig und voller Leidenschaft mit all seinen Facetten zu feiern. So wie die Band selbst, die jedes Konzert mit einem Ritual beginnt: Die sieben Musiker stehen – Hacken zusammen, Fußspitzen nach außen – im Kreis und gehen ins Plié, bis sich alle über die Knie verbinden.